Ihr Lieben,
nach der erste Phase der erzwungenen Stille türmen sich alle Energien auf, die Welt ist in Aufruhr. Umso mehr ist unser ruhiger Geist und unser friedliches und liebevolles Herz gefragt. Lasst uns gemeinsam diese Qualitäten in die Welt bringen. Selten wurden Sie so dringend gebraucht wie in diesen Zeiten.
Nach der Asanapraxis bist Du bestens vorbereitet für die Meditation. In der Meditation üben wir unsere Aufmerksamkeit darauf zu richten, was in diesem Augenblick geschieht. Dazu müssen wir unseren Geist ausrichten, um ihn zur Ruhe zu bringen. Bei der Achtsamkeitsmeditation, die wir oft üben, ist das der Atem, von dem aus wir das Wahrnehmungsfeld auf unsere Körperempfindungen, Gefühle und Gedanken ausweiten.
Wir haben uns entschieden, die Meditationspraxis in diesen Zeiten der Verbindung von Herz zu Herz zu widmen. Der Verbindung, in der jenseits von richtig oder falsch, Liebe und Frieden zu finden ist. Die buddhistische Herzmeditation zeigt uns einen Weg.
Der Volksmund sagt, wenn wir eine wirklich ehrliche Antwort wollen, „Hand aufs Herz“. In der ersten Stufe werden wir uns einfach mal unserem Herzen zuwenden, dem eigenen Herzen zuhören, unseren Herzensbedürfnissen mehr Raum geben. Darum geht es in der folgenden 15 minütigen Meditation. Wenn möglich, praktiziere diese täglich für eine Woche. Nächste Woche geht´s dann weiter.
Meditation Kontaktaufnahme mit dem eigenen Herzen
In der zweiten Stufe der Herz- oder Mettameditation arbeitet man mit vier klar und kurz formulierten Sätzen, die im Geist regelmäßig wiederholt werden. An diese heftet sich der Geist und wird klar ausgerichtet. Unsere Gedanken haben Auswirkungen auf unsere Gefühle und kreieren unsere Realität. Durch das innere Sprechen von positiven Sätzen schaffen wir einen Raum, in dem Heilung und Glück gedeihen können. Wie Blumensamen in die Erde streuen wir gute Gedanken. Und anstelle von Sonnenblumen wachsen Gesundheit, Sicherheit, Freiheit und Glück. Die regelmäßige Übung sorgt dafür, daß das energetische Feld genährt wird, in dem das junge Pflänzchen des Glücks wächst und gedeiht.
Die vier Metta Sätze:
- Der Wunsch nach Gesundheit
- Der Wunsch nach Sicherheit und Geborgenheit
- Der Wunsch nach innerer und äußerer Freiheit
- Der Wunsch nach Glück
Zunächst wollen wir uns selbst all dies wünschen. Wir schaffen in uns ein positiv vibrierendes Energiefeld, dass sich langsam in den nächsten Stufen über die Grenzen unseres Körpers und unseres individuellen Seins ausweitet.
Meditation Gutes für uns selbst
Die dritte Stufe führt uns vom Ich zum Du. Irgendwann, wenn Du die ersten beiden Stufen eine Weile geübt hast, wird der Impuls kommen, den Überfluss in Deinem Herzen mit anderen zu teilen. Wir wollen die liebevollen Schwingungen in unserem Herzen langsam ausweiten und andere in diesen Raum einladen.
Hierfür fühle in Dein Herz, was für einem Menschen Du voller Vertrauen und Dankbarkeit gegenüberstehst. Bei dem sich Freude und Leichtigkeit in Deinem Herzen ausbreitet, wenn Du Dich im ihm/ihr verbindest. Vielleicht jemand, der Dich unterstützt hat in schwierigen Situationen, vielleicht die liebende Grossmutter. Bitte wähle jemanden, der NUR Positives in Dir hervorruft. Falls der-/ diejenige nicht mehr am Leben ist und das Trauer in Dir hervorruft, nimm besser eine andere Person. Da es in der Herzensmeditation um möglichst reine Qualitäten geht, lasse auch Liebesbeziehungen oder Personen, in die Du verliebt bist aussen vor. Die Verbindung sollte weder anziehende noch abstossende Kräfte enthalten. Wenn Du Deinen Menschen gefunden hast, kannst Du mit der Mediation beginnen.
In der vierten Stufe wollen wir uns nun der Herzensqualität des Vertrauens zuwenden. Vertrauen gibt Energie und Lebenskraft.
Unsere früheren Erlebnisse haben Einfluss auf die tiefe des Vertrauens, das wir anderen entgegenbringen. Dennoch ist es eine Qualität, die wir in uns entwickeln. Die indigenen Völker unterscheiden nicht zwischen Personen, wenn sie das Wort „Vertrauen“ gebrauchen. Es ist da, oder es ist nicht da. Und beginnt und endet vor allem bei jedem einzelnen selbst. Ich muss mir und meiner Intuition vertrauen, dass ich einschätzen kann, ob ich einer anderen Person vertrauen kann. In dieser Stufe unserer Meditation wählen wir einen nahen Freund/eine nahe Freundin, der/dem gegenüber wir grosses Vertrauen empfinden, um dieses Gefühl in uns zu entfachen. Wir holen dadurch diese Qualität in den jetzigen Augenblick, in das momentane Erleben und stärken Sie so in uns.
In der Bhagavad Gita beschreibt Krishna den Grund, warum die Ursache allen Leidens die Anhaftung ist. Anhaftung schafft Grenzen, Leid und Einsamkeit. In der fünften und letzten Stufe unserer Metta Meditation wollen wir üben die Richtung umzudrehen, die Grenzen des eigenen Egos zu überwinden und die liebevollen Güte, die wir in uns geschaffen haben, auf das ganze Universum auszuweiten. Und in die Einheit einzutauchen, den Raum von unendlicher Liebe, Frieden und Freiheit.
Praxisinspiration für jeden Tag: Übe den Menschen des Alltags mit Liebe und Mitgefühl zu begegnen. Wenn Dir jemand in der S Bahn gegenüber sitzt oder an der Kasse im Supermarkt vor Dir steht: Beginne damit Dich in Deinem Herzen zu verankern, die liebevollen Sätze zunächst für Dich zu spüren und dann schicke sie an die von Dir in diesem Augenblick erwählte Person. Eine wundervolle Möglichkeit Wartezeiten mit einer sinnvollen und heilenden Praxis zu füllen. : – )
Ich wünsche Euch von Herzen alles Glück der Welt und uns allen Frieden auf Erden
Eure Susanne
Wir bleiben verbunden, von Herz zu Herz
Eure Susanne