Als Teenager litt ich extrem unter Heuschnupfen. So sehr, dass ich davon Atemnot hatte und über den Sommer Cortison nehmen musste. Nach meiner ersten Fastenerfahrung war der Heuschnupfen weg, aber mein jährliches Fastenritual blieb. Warum? Weil ich mich jedes Mal um Jahre jünger fühle (andere sagen auch aussehe), topfit bin, meine Haut super aussieht und ich auch den Winterspeck wieder los bin. Nach Jahren des Heilfastens freue ich mich wirklich immer wieder aufs Neue auf meine Auszeit. Für mich nicht nur eine Möglichkeit der effektiven körperlichen Reinigung und ein paar Kilos loszuwerden, sondern auch ein tiefes spirituelles Erlebnis. Jedes Jahr gibt mir meine Woche Yoga und Fasten Kraft und Energie dafür wie neu geboren in den Frühling zu starten. In diesem Blogbeitrag bekommst du Einblicke in meine Erfahrung auf meiner Reise in den Frühling. 10 Tage Yoga und Heilfasten – ein Erfahrungsbericht.
Inhaltsverzeichnis
Vorab
Dienstag, 11. Februar:
Da ich meine Fastenzeit dieses Jahr wirklich genießen will, habe ich beschlossen, Kaffee und Alkohol ab heute zu streichen. Ich trinke normalerweise ein oder zwei Cappuccini am Tag und beim Abendessen manchmal ein Glas Wein. Das letzte Glas ist eh schon über eine Woche her, also kein Problem. Aber bis gestern gabs regelmäßig Kaffee. Letztes Jahr hatte ich die ersten beiden Fastentage wirklich Kopfweh. Das möchte ich mir dieses Jahr ersparen.
Mittwoch, 12. Februar:
Der erste kaffeefreie Morgen war härter als erwartet. Mir fehlt mein Ritual. Aber ich bleib dabei: Diese Woche kein Kaffee.
Donnerstag, 13. Februar:
Ich fühlte mich träge und hatte leichte Kopfschmerzen. Um dem entgegenzuwirken, habe ich einen Spaziergang in der frischen Luft gemacht und beschlossen, den ersten Entlastungstag mit einem Saunabesuch zu begehen.
Die Entlastungstage – Die Nahrungsaufnahme wird reduziert
Freitag, 14. Februar:
Ich bemerke eine gewisse Reizbarkeit (sehr untertrieben) und Verlangen nach meinem Cappuccino. Mein Kopf fühlt sich immer noch dumpf an und ich schreibe dies immer noch dem Kaffee zu. Ich bin schlapp und genieße die Wärme in der Sauna. Viel trinken, dann geht´s bestimmt bald besser. Da ich beschlossen habe meine Entlastungstage als „Obst- und Gemüsetage“ zu begehen, habe ich mir einen Obstsalat mitgenommen. Lecker 🙂
Samstag, 15. Februar:
Was sagt die Waage? 600 g weniger.
Mein Tag beginnt mit einer intensiven Vinyasa Yoga Klasse. Hinterher geht´s mir deutlich besser. Mein Kopf brummt nicht mehr und ich bin bester Laune. Ausschließlich Obst zu essen macht mir diesmal gar nichts aus. Ich fühl mich fit und freue mich auf meine Fastentage!
Die Fastentage – Nur Gemüsebrühe und ein kleines Glas Saft
Sonntag, 16. Februar:
Entwicklung des Körpergewichts: Nochmal 200 g weniger. Hab gestern echt viel (Obst) gegessen….
Intensive Träume in der Nacht. Normalerweise kommt das immer erst nach einigen Tagen des Fastens. Ich verbringe einen gemütlichen Sonntagmorgen im Bett.
10.00 Uhr. Ich stehe ich auf. Am ersten Tag ist Ausleiten angesagt, das bedeutet: Zeit für meinen Glaubersalzcocktail. Dieses Gebräu ist wirklich immer wieder eine Überwindung. Aber es hilft nix. Wenn die Müllabfuhr die Arbeit einstellt, muss vorher der Dreck weggeräumt werden. Und außerdem geht bei leerem Magen und Darm das Hungergefühl weg.
Ich mache mir eine Wärmflasche und eine Kanne Fastentee, mache es mir gemütlich und freue mich über die Schar an Grünfinken auf dem Balkon. Vormittag: Der Glaubersalz wirkt und ich bleibe in der Nähe der Toilette.
13.00 Uhr: Noch kein Hungergefühl. Eher eine angenehme Leere. Im Bauch und im Kopf.
15.00 Uhr: Ein schöner langer Nachmittagsspaziergang und dann ein paar Yin Yoga Übungen. Danach schaue ich mir die Diskussion der Kanzlerkandidaten an. Ich merke, wie mich das stresst und meinen Körper zusammenzieht. Ist bestimmt nicht förderlich für meinen Fastenprozess. Ich geh besser ins Bett.
Montag, 17. Februar:
Körpergewicht: 800g weniger.
8.30 Uhr: Ich habe entspannt ausgeschlafen. Mein Herz ist ganz schön am arbeiten. Ich stehe auf und merke, daß auch mein Kreislauf noch nicht ganz rundläuft. Ich mache mir einen Fastentee und schreibe mein Dankbarkeitstagebuch. Danach erstmal raus für einen kleinen Spaziergang, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Was für ein wundervoller sonniger Tag! Nach diesem Sauerstoffflash geht´s mir jetzt deutlich besser. Nach einer weitern halben Stunde Vinyasa Yoga bin ich jetzt wieder topfit für das kommende Meeting.
11.00 Uhr: 1 1/2 Stunden Meeting mit meiner Programmiererin. Puh. Jetzt brauche ich aber eine Pause. Mein Gehirn macht schlapp. Badewanne incl. Basenbad, Körperbürste und noch eine halbe Stunde ruhen. Jetzt arbeite ich selbst noch an meinem Fastenprogramm ein bisschen weiter.
17.00 Uhr: Termin bei der Darmreinigung. Danach bin ich friedlich entspannt. Noch ein Tee und ab mit der Wärmflasche auf die Couch.
Möchtest du wissen, warum genau du dich nach 10 Tagen Yoga und Heilfasten nach Buchinger wie neu geboren fühlst? In meinem Blogbeitrag YOGA UND HEILFASTEN NACH BUCHINGER: 5 GRÜNDE, WARUM DU DICH NACH 10 TAGEN WIE NEU GEBOREN FÜHLST erfährst du´s.
Dienstag, 18. Februar:
Körpergewicht: 600 g weniger. Mittlerweile 2,2 kg.
8.00 Uhr: Aufstehen. Heute morgen bin ich fit. Kreislauf stabil, super gut geschlafen und ich bin voller Tatendrang. Ich koche mir einen Tee, schreibe mein „Morgentagebuch“ und mache ein paar Yoga Übungen. Immer noch kein Hunger. Eigentlich merke ich das Fasten gar nicht. Wobei, doch! Mir bleibt viel mehr Zeit, weil Einkaufen und Kochen wegfällt!
12.00 Uhr: Ich wollte heute eigentlich etwas arbeiten, aber mir fehlt komplett die Motivation. Das kenn ich von mir gar nicht. Ich gebe dem nach und mach´s mir auf der Couch gemütlich. Ich gönne mir einen Leberwickel mit einer schöne Entspannungsreise.
16.00 Uhr: Eine Yin Yoga Stunde und dann am Abend unterrichten. Schön war´s.
Mittwoch, 19. Februar:
Thema Körpergewicht: 600 g abgenommen.
7.30 Uhr aufgewacht. Mir fällt jetzt erst auf, dass ich unglaublich gut schlafe, seitdem ich keinen Kaffee mehr trinke. Dass ich nach jedem Glas Wein deutlich schlechter schlafe, weiß ich. Aber das kommt nicht so oft vor. Aber dass zwei Tassen Cappuccino so viel ausmachen, hätte ich nicht gedacht.
Heute ist mein Kreislauf wieder etwas reduziert. Ich steh jetzt erstmal auf und mach Yoga. Hunger hab ich immer noch nicht.
12.00 Uhr: Ich mache einen langen Spaziergang im Winterwald. Ich genieße die Sonnenstrahlen auf der Haut. Danach ins Basenbad, schön einölen und dann auf die Couch zum Leberwickel. Perfekt.
17.30 Uhr: Auf geht´s zum Yogaunterrichten.
20.30 Uhr: War eine wunderschöne Stunde. Ich bin topfit und gleichzeitig tiefenentspannt.
Bist du auch bereit für einen Neustart? In meinem Yoga- und Fastenretreat kommst du wie neu geboren in den Frühling.
Donnerstag, 20. Februar:
700 g weniger
7.30 Uhr aufstehen. Eine Stunde Yoga. Mein Gott, tut das gut!
10.00 Uhr: Arbeit. Email, Steuer, Orga.
13.00 Uhr: Der Geschmack in meinem Mund ist jetzt echt seltsam. Mein Körper ist voll im Autophagie-, im Reinigungsmodus. Meine Zunge ist belegt. Erst mal ins Bad und mit dem Zungenschaben beseitigen. Danach das übliche Programm: Einlauf, Basenbad, Körperbürsten. Schön, sich so viel Zeit für sich selbst zu nehmen…
14.00 Uhr: Leichte Kopfschmerzen. Ich habe eindeutig zu wenig getrunken.
18.00 Uhr: Ich habe immer noch keinen Hunger, aber in meinem Kopf dreht sich alles ums Essen. Irgendwie geht´s mir im Kopf grad nicht gut. Ich beginne Rezepte zu wälzen. Fühlt sich wie eine Abhängigkeit. Ich würde mir gerne ein Glas Apfelmus aufmachen. Tue es aber nicht. Ich erinnere mich an den Jakobsweg. Da wollte ich auch irgendwann mittendrin abbrechen und nach Hause fahren. Damals dachte ich, ich hätte schon alles verstanden. Ich bin geblieben und am Ende kam alles ganz anders. Ich werde den Weg zu Ende gehen.
Die Aufbautage – Der Neubeginn
Freitag, 21. Februar:
Die Nacht: Ich kann nicht schlafen. Seltsam. Die Nächte zuvor habe ich unglaublich gut geschlafen. Heute bin ich super hibbelig und frustriert. Denke immer nur ans Essen. Obwohl kein Hungergefühl da ist. Alles schaukelt sich hoch, ich bin genervt. Irgendwann kommt der große Frust. Eine immense Unruhe. Irgendwann morgens schlafe ich komplett fertig ein.
8.00 Uhr: Was für eine Nacht! Ich habe vielleicht 2 Stunden geschlafen. Die Nacht wirkt noch nach und ich fühl mich wie durch den Fleischwolf gedreht. Irgendetwas ist passiert. Ich sehe mich, mein Sein, mein Wirken, aus einer neuen, anderen, höheren Perspektive. Was das genau bedeutet, weiß ich gerade nicht. Das muss ich jetzt erst mal sacken lassen.
Die Waage sagt nochmal 300 g weniger. Also gesamt knapp 4 kg abgenommen.
10.00 Uhr: Fastenbrechen. Jetzt freu ich mich auf meinen Apfel. Irgendwie kann ich ich diesmal gar nicht so geniessen. Bin einfach zu müde.
12.00 Uhr: Buttermilch mit Leinsamen. Mein Gott ist die lecker…
13.00 Uhr: Massagetermin. Die beste Entscheidung die ich treffen konnte.
18.00 Uhr: Ich geh ins Bett
Samstag, 22. Februar:
Weil der Darm nun wieder aufgefüllt ist: 300 g mehr.
8.00 Uhr: Ich habe geschlafen wie ein Engel. Ich stehe auf und merke: Ja, jetzt bin ich zurück. Mir geht´s wunderbar. Ich bin voller Energie und Tatendrang. Und freu mich aufs Kochen. 🙂
Zusammenfassung
Diesmal war es anders als sonst. Wobei: Es ist jedes Mal anders. Aber diesmal ganz anders. Mir ging es die ersten vier Tag unglaublich gut, die letzte Nacht war emotional und mental wirklich intensiv. Ich habe das Gefühl, dass sich in mir etwas verändert, meine Perspektive verschoben hat. Ich kann es noch nicht ganz greifen. Es wird sich zeigen.
Der Blick in den Spiegel: Wie immer nach dem Fasten: Meine Haut glatter, meine Augen klarer. Mein Mann hat gestern gesagt: „Du siehst aus wie frisch geschlüpft.“ 🙂
Den Winterspeck loszukriegen fühlt sich wirklich gut an. Am 2. Aufbautag sind es 3,5 kg weniger im Vergleich zu meinem Gewicht vor den Entlastungstagen.
Meine Nase und Nebenhöhlen waren in den letzten Wochen etwas verschleimt, das ist auch weg.
Ich habe jetzt wieder richtig Lust, mich gesund zu ernähren und mein Wohlgefühl in meinem Körper beizubehalten. Ich fühle mich zentriert, geerdet, entspannt, unglaublich klar. Und voller Tatendrang und Energie.
Wie immer bin ich sehr froh mir diese Zeit genommen zu haben. Ganz sicher werde ich es wieder tun. 🙂